AUS FÜR DIE KREISBAHNEN

In Ergänzung der Strecke nach Blankenstein konnte der Landkreis Hattingen am 18. Dezember 1926 eine zweite Straßenbahnverbindung nach Stiepel in Betrieb nehmen. Die Verbindung, der auf der Website ein eigener Abschnitt gewidmet ist, musste jedoch schon nach drei Jahren im Zuge der kommunalen Neugliederung im mittleren Ruhrgebiet an die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG abgetreten werden.

Den Hattinger Kreisbahnen verblieb damit nur die Stammstrecke von Hattingen nach Blankenstein. Rund 1,24 Kilometer des Linienweges der Verbindung nach Stiepel – zwischen Lohfeld und der Ausweiche in der Hüttenstraße – lagen weiterhin auf dem Gebiet der Stadt und des Landkreises Hattingen. Im Interesse der Fahrgäste (und der Henrichshütte) wurde die Endstelle an der Kreuzung von Hüttenstraße und Roonstraße jedoch weiterhin beibehalten.

VERPACHTUNG

Es stellte sich heraus, dass der Ennepe-Ruhr-Kreis, in dem der Landkreis Hattingen zum 1. August 1929 aufgegangen war, die Strecke von Hattingen nach Blankenstein nicht mehr wirtschaftlich betreiben konnte. Am 15. September 1933 gab der Kreis deshalb die eigene Betriebsführung auf und verpachtete die Strecke, den Betriebshof und die Fahrzeuge der Hattinger Kreisbahnen an die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.

Diese verband die Strecke nach Blankenstein mit der eigenen Linie nach Hattingen zu einer durchgehenden Linie 8 Bochum-Süd – Blankenstein. Zwischen Bochum-Süd und Hattingen wurde sie zunächst im Parallelverkehr mit der Gemeinschaftslinie „A“ Castrop – Gerthe – Bochum-Süd – Weitmar – Linden – Hattingen betrieben.

ENDGÜLTIGE TRENNUNG

1937 trennte sich der Ennepe-Ruhr-Kreis endgültig von seiner Straßenbahn. Acht Triebwagen des Baujahres 1913 übernahmen die Straßenbahnen im Saartal in Saarbrücken. Ein weiterer Triebwagen der Erstausstattung, die vier Trieb- und Beiwagen aus den Jahren 1927 und 1928 sowie die drei für Streckenarbeiten genutzten Güterwagen verblieben bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.

Diese setzte auf der Hattinger Strecke in den folgenden Jahren zumeist ihr modernstes Fahrzeugmaterial ein. So kamen bereits 1927 die modernen Gastell-Straßenbahnzüge nach Blankenstein.

Das 1952 von Werner Fricke aufgenommene Beitragsbild (Sammlung Ludwig Schönefeld) zeigt den 1942 von der Waggonfabrik Credé gebauten Triebwagen 92 an der Endstelle in Blankenstein. Eine Auswahl weiterer Impressionen von der Linie 8 in den 1930er-, 1940er- und frühen 1950er-Jahre enthält der nachfolgende Slider.

  • Im Sommer 1952 gehörte Triebwagen 184 (Credé 1951) zu den modernsten Fahrzeugen.
    Sammlung Peter Grothe - Sammlung Heimatverein Blankenstein e.V.