LANDSTRECKE

Auf dem folgenden Streckenabschnitt wurden die Straßenbahngleise in der damals noch sehr schmalen öffentlichen Straße auf der südöstlichen Seite der Henrichshütte verlegt.

Links lagen die Versuchsanstalt, die Instandhaltungswerkstätten und das Sauerstoffwerk. Dann folgten die 168 Meter lange und 45 Meter breite Halle und die Kamine des 1905 von Henschel & Sohn in Betrieb genommenen Siemens-Martin-Stahlwerkes.

Auf der rechten Straßenseite lag das Pressluftwerk, vor dem eine weitere Ausweiche angelegt wurde. Im Vergleich zu den imposanten Anlagen der Hütte waren die an dieser Stelle in späteren Jahren fotografierten Straßenbahnwagen geradezu winzig.

Nach knapp einem Kilometer verließ die Straßenbahntrasse die Brucher Straße, um in nordöstlicher Richtung nach Welper weitergeführt zu werden. Jetzt lagen die Gleise auf der linken Seite der damals namenlosen Landstraße (heute Marxstraße). Aufgrund der in den Anfangsjahren noch lockeren Bebauung hatte die Strecke der Charakter einer Überlandstraßenbahn.

In Höhe der Siedlung Hüttenau gab es eine weitere Ausweiche. Im anschließend erreichten Ortszentrum von Welper hieß die Straße damals Schulstraße. Heute ist dieser Straßenabschnitt ebenfalls ein Teil der Marxstraße.

NACH BLANKENSTEIN

Zwischen Welper und Blankenstein blieb die Straßenbahn weiter auf der linken Seite. Kurz vor der Endstelle nahm sie die gesamte Straßenbreite in Anspruch.

Die Endstelle in Blankenstein – „Blankenstein Burg“ – lag anfangs mitten auf dem Marktplatz zwischen dem Amtshaus und der Conditorei Gieselmann. Diese Situation dokumentiert die als Beitragsbild gezeigte Postkarte aus dem Eröffnungsjahr mit Triebwagen 242 (Sammlung Peter Grothe / Heimatverein Blankenstein).

Man ging man vermutlich davon aus, dass auf der steigungsreichen Strecke nach Blankenstein erst einmal kein Beiwagenbetrieb durchgeführt werden würde. Deshalb wurde an der Endstelle zwar ein zweites Gleis angelegt. Auf die für ein vollständiges Umsetzgleis notwendige zweite Weiche wurde verzichtet.

Auf dem nachfolgenden Postkartenmotiv mit Triebwagen 246 sind die unvollendete Endstelle und die fehlende Weiche gut zu erkennen (Verlag Heinrich Koch, Essen – Sammlung Hans-Dieter Pöppe).