ZUR POST

Im vierten Quartal 1901 sowie in den ersten drei Quartalen des Folgejahres wurden die Arbeiten an der Weiterführung der Straßenbahn in das Zentrum von Hattingen fortgeführt.

Mit der Neubaustrecke wurden wichtige Ziele wie der Hattinger Bahnhof und das Kreishaus erschlossen. Die Endstelle lag unmittelbar vor dem Kaiserlichen Postamt.

Bis zum 1. Oktober 1902 konnte die Ergänzungsstrecke über die Hattinger Ruhrbrücke und die Bahnhofstraße fertiggestellt werden.

Auf der Hattinger Ruhrbrücke lag das Gleis auf der östlichen Straßenseite. Hinter dem südlichen Brückenkopf wurde die Straße nach Osten zum Stadtzentrum weitergeführt.

Die Straßenbahn nutzte den Richtungswechsel um die Straßenseite zu wechseln. Das Gleis lag nunmehr stadteinwärts auf der rechten, südlichen Straßenseite. Diese Gleislage wurde bis zum Bahnhof beibehalten.

IN DER BAHNHOFSTRASSE

Auf dem letzten Stück der Bahnhofstraße lag das Gleis anfangs in der Straßenmitte. Die Aufhängung der Oberleitung erfolgte hier mit über ein an seitlichen Masten befestigtes Tragwerk. Auf diese Weise konnte die Straßenbahn in repräsentativer Weise am neuen Kreishaus vorbei zur Endstelle am Kaiserlichen Postamt geführt werden.

An der Endstelle wurde eine großzügig bemessene Ausweichstelle angelegt: Trotz des starken Gefälles zwischen Linden und Baak wurden auf der Hattinger Strecke von Anfang an auch Beiwagen mitgeführt, so dass die Triebfahrzeuge an der Endstelle für die Rückfahrt nach Bochum umgesetzt werden mussten.

Die Gesamtlänge der Straßenbahnstrecke vom Amtshaus in Weitmar über Linden nach Hattingen betrug jetzt 7,3 Kilometer.

Das Beitragsbild zeigt einen 1901 von der Waggonfabrik Weyer & Co. in Düsseldorf gelieferten Straßenbahntriebwagen auf der Hattinger Bahnhofstraße in Höhe des Kreishauses. Aufgenommen wurde das Postkartenmotiv kurz nach der Eröffnung der Straßenbahn. Verkauft wurde es allerdings noch 1924 (Verlag Hermann Lorch, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Die nachfolgende Postkarte entstand 1901, unmittelbar vor Beginn der Gleisbauarbeiten für die Straßenbahn. Vor dem Landratsamt liegen bereits die Pflastersteine. In der Bildmitte kann man im Hintergrund ebenfalls aufgeschichtetes Baumaterial erkennen (Verlag Hugo Overbeck, Hattingen – Sammlung Ludwig Schönefeld).