EINSTELLUNG

Die Straßenbahn profitierte – wie so oft im Ruhrgebiet – nur für kurze Zeit vom Ausbau des Hattinger Straßennetzes:

Am 30. Juni 1969 wurde die Linie 8 zwischen Blankenstein und der Bahnhofstraße unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingestellt.

An der Endstelle in Blankenstein wurde der für den besonderen Anlass bereitgestellte Sonderwagen offiziell von der Kommunalpolitik verabschiedet. Auf einem im BOGESTRA-Fotoarchiv erhaltenen Bild kann man erkennen, dass sogar eine Schulklasse von ihren Lehrern auf den Blankensteiner Marktplatz geführt wurde, um das denkwürdige Ereignis mitzuerleben.

Bei der anschließenden letzten Fahrt durch Welper und später durch die Hüttenstraße, die Heggerstraße und die Hattinger Altstadt kam der allseitig mit Blumengirlanden geschmückte Sonderwagen nur schleppend voran. Hunderte Schaulustige säumten die Route. Viele Bürgerinnen und Bürger wollten diese Fahrt miterleben oder ein letztes Foto von ihrer Straßenbahn machen.

UMSTELLUNG AUF GELENKOMNIBUSSE

Nach der Einstellung der Blankensteiner Strecke fuhr die Linie 8 nur noch bis zur Post in Hattingen. Ein kurzes Stück der ehemaligen Strecke wurde jetzt als Endstelle verwendet. Für diese wurde nun auch die Bezeichnung „Hattingen Reschop“ eingeführt.

Als Ersatz für die Straßenbahn in Blankenstein wurde die von Bochum Hauptbahnhof über die Königsallee und Stiepel nach Steinenhaus und Blankenstein verkehrende Omnibuslinie 52 bis zum Busbahnhof „Hattingen Reschop“ verlängert. Gleichzeitig wurde die Linie auf Gelenkomnibusse umgestellt, um ein mit der Straßenbahn vergleichbares Platzangebot zu bieten.

Das Beitragsbild zeigt den geschmückten Sonderwagen in Höhe Obermarktes. Ein zweites Bild entstand bei der letzten Fahrt durch das Gelinde. Ein kleiner Junge (7. v. l.), dem die historische Situation gerade erklärt wurde, weiß instinktiv, was er tun muss: Wehmütig winkt er dem letzten Straßenbahnwagen auf der Linie 8 nach (Fotos Jürgen Schröder – Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V.).