KOSTERBRÜCKE

Vom 1. Februar 1960 an übernahm ein Omnibus-Ersatzverkehr zwischen dem nördlichen Brückenkopf und der Henrichshütte in Welper die Dienste der Straßenbahn. Wie wenig Bedeutung dem Omnibus beigemessen wurde, dokumentiert das von Winfried Rabanus aufgenommene Beitragsbild aus der Sammlung von Heinz-Günter Spichartz: Der 1952 in Dienst gestellte, von Kässbohrer in Ulm karrossierte Mercedes O 3500 gehörte Anfang der 1960er-Jahre zu den kleinsten Linienbussen im Bestand der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG.

30.000 DM REPARATURKOSTEN

Auch drei Jahre später hatte sich die Situation an der Kosterbrücke noch nicht geändert. Dennoch war Bewegung in die Sache gekommen. Am 2. März 1963 berichteten die „Ruhr Nachrichten“ in ihren Regionalausgaben, dass die Brücke mit einem Reparaturaufwand von 30.000 DM wieder instand gesetzt werden sollte.

Für die Straßenbahn kam diese Investition zu spät. Sie kehrte nicht wieder auf die Brücke zurück, obwohl die Gleis- und Oberleitungsanlage noch lange betriebsbereit gehalten wurde.

Interessant ist der Hinweise in den „Ruhr Nachrichten“, dass der Landschaftsverband die Brücke für einen späteren Neubau in seine Obhut nehmen werde.

Bis tatsächlich eine neue Brücke gebaut wurde, vergingen weitere 15 Jahre. Der in den Jahren 1978 und 1979 errichtete Stahlbeton Brücke fiel mit ihren vier Fahrspuren gleichwohl deutlich größer aus als ihre Vorgängerin. Mit den neuen Dimensionen sollte sie den Schwerverkehr der Henrichshütte aufnehmen. Dieser sollte über die entsprechend ausgebaute Kosterstraße und die Königsallee einen Anschluß an das Autobahnnetz erhalten. Mit der Einstellung des Hüttenbetriebes ging der Schwerverkehr auf ein Minimum zurück. Was blieb, ist die 20 Millionen DM teure Brücke.

Als die nachfolgende Postkarte 1965 gedruckt wurde, war der Straßenbahnverkehr auf der Kosterbrücke eingestellt (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).