KONTINUITÄT

In der Fahrplanperiode 1912/13 wurde die durchgehende Linie 2 wieder aufgegeben. Die „2“ fuhr nunmehr wieder zwischen Bochum und Herne, die „8“ zwischen Bochum und Hattingen.

Die „8“ konnte sich als Linienbezeichnung für die Strecke von Bochum nach Hattingen von 1913 bis heute halten. Diese Kontinuität ist im Liniennetz der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG ein Alleinstellungsmerkmal.

Nur für einen Monat, vom 20. Juni 1928 bis zum 20. Juli 1928, wurde die „8“ noch einmal vollständig durch die von Herne bis Hattingen durchgebundene Linie 2 ersetzt. Zwischen 1931 und 1933 wurde sie mit der im Gemeinschaftsverkehr mit der Westfälischen Straßenbahn GmbH betriebene Linie A verstärkt.

WECHSELNDE ENDSTELLEN

Die Endstelle in Bochum wurde mehrfach verlegt: Anfangs wendeten die Wagen in einem Gleisstumpf in der Bahnhofstraße. Vom 15. Dezember 1912 an fuhr die „8“ über die „Hellwegstrecke“ bis zum Bahnhof Bochum-Nord. Ab Ende 1913 war der Gleiswechsel am Bahnhof Bochum-Süd das Fahrtziel.

Mitte der 1920er-Jahre kehrte die „8“ zum Bahnhof Bochum-Nord zurück. In dieser Zeit entstand das Beitragsbild dieses Kapitels. Es zeigt den 1924 von der Waggonfabrik Gastell gebauten Triebwagen 262. Das Foto wurde vermutlich im gleichen Jahr zur Dokumentation der auflackierten Werbung für „Dreiring Sprühseife“ auf dem Gleisvorfeld des Betriebshofes Altenbochum angefertigt (Sammlung Werner Fricke – Sammlung Ludwig Schönefeld).

Sehr schön ist die damals aktuelle Linienbeschreibung auf dem Seitenschild zu erkennen: „Hattingen – Linden – Weitmar – Bochum Hbhf. – Bhf. Nord“:

Die Aufnahme des Gemeinschaftsverkehrs zwischen Bochum und Recklinghausen brachte die Linie 8 vom 20. Juli 1928 an von Hattingen über das Streckennetz der Straßenbahn Herne – Recklinghausen bis zum Recklinghausener Hauptbahnhof.

LINIE 308

In Hattingen blieb die „8“ auch nach dem Start des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr am 1. Januar 1980 heimisch. Nur die Bezeichnung wurde in „308“ geändert. Für die Fahrgäste blieb es umgangssprachlich bei der „8“.

Das abschließende Bild zeigt den 1912 von der Waggonfabrik Uerdingen gelieferten Triebwagen 194 auf der „8“ in der Hattinger Bahnhofstraße (Foto D. Pott – Sammlung Jörg Rudat). Als das Bild 1942 aufgenommen wurde, wurde aus Materialmangel und aufgrund der Verdunklung vielfach auf das Zielschild verzichtet. Besondere Fahrtziele wurden mit einem Vorsteckschild angezeigt. Auch Triebwagen 194 führt ein solches Schild mit – vermutlich für die abendliche Einfahrt in den Betriebshof Weitmar (Fahrtziel „Blankensteiner Straße“).