SCHAFFNERWEG

Eine dritte Güterverkehrs-Episode in Hattingen ist ein 1936 für den Bau der Siedlung „Schaffnerweg“ in Bochum-Weitmar von den als Siedler ausgesuchten BOGESTRA-Mitarbeitern durchgeführter „kleiner Güterverkehr“.

Die Steinfabrik der Hütte lieferte die Ziegel für die Siedlungshäuser. Um diese über das Straßenbahnnetz zur Baustelle zu transportieren, soll, wie für die 1920 durchgeführten Kohletransporte, erneut zwischen der Unterführung des Sprockhöveler Baches und dem Torhaus ein provisorisches Anschlussgleis zur Steinfabrik der Henrichshütte angelegt worden sein.

Wahrscheinlicher ist demgegenüber, dass das in der Brucher Straße liegende Ladegleis aus dem Jahr 1922 zum Umladen der Steine genutzt wurde. Dem entspricht die Darstellung in der Chronik der Siedlung Schaffnerweg. Sie zitiert einen Zeitzeugen, der den Bau der Siedlung als Kind erlebt hat. Er berichtete, dass die Ziegel mittels einer einfachen Holzkonstruktion über die Werksmauer der Henrichshütte in die im Streckengleis wartenden Güterwagen der Siedlergemeinschaft Schaffnerweg verladen wurden.

In Eppendorf entstand zur Anlieferung der Steine am Bauplatz ein provisorisches Anschlussgleis in Höhe der Ausweiche „Kamplade“. Es wurde über einen Feldweg direkt zu den Bauplätzen am Schaffnerweg geführt.

Das Beitragsbild aus dem Jahr 1938 zeigt die Siedlung nach der Fertigstellung (Professor Heinrich Hoffmann – Gauverlag Bayreuth – Sammlung Ludwig Schönefeld). Weitere Details und Fotos zur Geschichte der Siedlung finden Sie auf meiner Wattenscheider Website.