Als Folge der Neuordnung des Ennepe-Ruhr-Kreises am 1. Januar 1970 wurde die von Schwelm nach Hattingen führende Linie 15 ab dem 31. März 1970 als Linie 35 im Gemeinschaftsverkehr mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG betrieben.
Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr übernahm im Zusammenhang mit der Eingliederung der zuvor kreisfreien Stadt Witten in den Ennepe-Ruhr-Kreis am 1. Januar 1975 nach und nach weitere Omnibuslinien im Kreisgebiet. Fortan standen die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr und die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG in einem „sportlichen“ Konkurrenzverhältnis.
In dieser Zeit entstand die hier als Beitragsbild verwendete Mehrbildpostkarte mit Motiven aus Haßlinghausen. Im nachfolgenden Detailfotos ist der auf der Wittener Linie 76 eingesetzten Wagen 370 zu erkennen. Von dieser speziellen Bauform des MAN Metrobusses – MAN 750 HO M 11 A – beschaffte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zwischen 1963 und 1968 insgesamt 74 Fahrzeuge. Sie waren bis 1979 im Einsatz. Im Hintergrund zeigt das 1973 aufgenommene Postkartenmotiv einen Kässbohrer Setra S 160 und einen Daimler Benz O302 von privaten Omnibusunternehmern am Haßlinghauser Busbahnhof (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund im Vertrieb von Schreibwaren Änne Breker, Sprockhövel – Sammlung Ludwig Schönefeld).
INTENSIVIERUNG DER ZUSAMMENARBEIT
Unter dem Dach des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr rückten die im Kreisgebiet konkurrierenden Betriebe Jahr für Jahr näher zusammen. Am Ende dieser Entwicklung ergriff der Ennepe-Ruhr-Kreis die Initiative. Er regte an, die Zusammenarbeit der benachbarten Verkehrsgesellschaft strategisch und operativ zu intensivieren.
Am 23. März 2015 erneuerte der Kreistag seine Bereitschaft, den öffentlichen Personennahverkehr auch weiterhin in kommunaler Trägerschaft zu betreiben. Als strategischer Partner wurde die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG gewonnen.
Seit der Unterzeichnung eines angepassten Gesellschaftsvertrages am 21. Dezember 2018 hält die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG nunmehr 30 Prozent der Anteile der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH.. 64 Prozent der Anteile werden weiterhin vom Ennepe-Ruhr-Kreis, die restlichen sechs Prozent von der Stadt Ennepetal gehalten.
Der überwiegende Teil der Omnibuslinien rund um Hattingen wird infolge dieser Entwicklung heute von der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr betrieben. Die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG zog sich bis auf den Betrieb der Schnellbuslinie SB 37 aus dem Hattinger Omnibusverkehr zurück.
Aktuell werden den Hattinger Bürgern folgende Omnibusverbindungen angeboten:
| SB 37 | Ennepetal-Busbahnhof – Schwelm – Sprockhövel – Hattingen Mitte – Bochum Hbf. |
| SB 38 | Ennepetal Busbahnhof – Hattingen Mitte (Gemeinschaftsverkehr mit Busverkehr Rheinland) |
| 141 | Hattingen-Mitte – Essen Kupferdreh (Gemeinschaftsverkehr mit der Ruhrbahn) |
| 330 | Hattingen-Mitte – Sprockhövel |
| 331 | Hattingen-Mitte – Velbert – Nierenhof |
| 332 | Hattingen-Mitte – Wuppertal Barmen Bahnhof (Gemeinschaftsverkehr mit der Wuppertaler Stadtwerke AG) |
| 554 | Hattingen-Mitte – Welper – Gewerbe- und Landschafspark – Hattingen-Mitte |
| 558 | Hattingen-Mitte – Niedersprockhövel Kirche |
| 559 | Hattingen-Mitte – Niedersprockhövel Kirche |