Die Hattinger Ruhrbrücke für die Eröffnung der Gesamtstrecke von Linden nach Hattingen anfangs ein Hindernis: Die aus dem Jahr 1875 stammende, aus elf gemauerten Rundbögen gebildete Brücke musste zunächst für die Aufnahme des Straßenbahngleises und für die Aufstellung der Oberleitungsmasten ertüchtigt werden.
Am nördlichen Brückenkopf der Hattinger Ruhrbrücke wurde für die Fahrgäste der Straßenbahn, die anfangs den Weg nach Hattingen zu Fuß bewältigen mussten, ein Kiosk errichtet. Er erinnerte noch über viele Jahre an die vorübergehende Endstelle der Straßenbahn in Baak.
Für Hattingen war die Brücke Entrée und Visitenkarte. Dies wird insbesondere auf den zahlreichen Postkarten deutlich, die über die Jahre von der Brücke produziert wurden. Auch die Herausgeber der in den 1920er-Jahren beliebten Leporello-Karten des Ruhrtals widmeten ein Motiv in aller Regel der Hattinger Brücke. Deshalb sollte die Ertüchtigung der Brücke möglichst unter Beibehaltung des architektonischen Gesamteindrucks des Bauwerkes geschehen.
Eine Auswahl der von der Hattinger Ruhrbrücke angebotenen Postkarten finden Sie im Slider am Ende des Kapitels. Das Beitragsbild zeigte eine der bekanntesten Panoramen der Stadt. Im Vordergrund sehen wir die Ruhrbrücke. Aufgenommen wurde das Motiv vom Winzer Berg (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).
1937 wurden die gemauerten Rundbögen abgetragen. Die Pfeiler wurden verstärkt und erhöht, um einen neuen Stahlträger-Überbau aufzunehmen.
In der Nachkriegszeit entwickelte sich die weiterhin recht schmale Brücke zunehmend zum Verkehrshindernis. Ende der 1990er-Jahre wurde deshalb ein Neubau beschlossen.
Die neue Ruhr-Überbrückung besteht aus zwei Hohlkastenträgern, von denen der östliche die Bundesstraße 51 aufnimmt. Der westliche Brückenträger ist allein der Straßenbahn vorbehalten.
Während der Bauarbeiten (1998 bis 2002) wurde der Verkehr weiterhin über die alte Brücke geführt. Im August / September 2002 wurde sie abgetragen.